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Pilotkurs gestartet

Ho Chi Minh City
Ho Chi Minh Vocational College of Technology (HVCT)
8.3.2010

Am Mittwoch, den 3.3.2010, startete der erste Trainingskurs für CNC-Industriefachkräfte am Ho Chi Minh Vocational College Technology (HVCT).

Über die normale Ausbildung hinaus wurde der Trainingskurs für junge vietnamesische Zerspanungsmechaniker, die vor Abschluss ihrer Ausbildung beim HVCT stehen, angeboten. Der Kurs wurde im Rahmen des Kooperationsvorhabens „Förderung der Berufsbildung, Vietnam“ des deutschen Bundesministeriuims für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und des vietnamesischen Ministeriums für Arbeit, Invaliden und Soziales (MOLISA) durch die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und das private deutsche Bildungsunternehmen Europäisches Bildungswerk für Beruf und Gesellschaft (EBG) entwickelt.

Ziel ist, CNC-Fachkräfte für die Industrie und den Fachkräfteexport auszubilden, um neben der Sicherung des Familieneinkommens den Auslandseinsatz zu nutzen, um junge Fachkräfte mit Auslandserfahrungen im Fach und im Management auszustatten. Nach ihrer Rückkehr nach Vietnam können sie dann wichtige Fach- und Führungsfunktionen in der Wirtschaft auf verschiedenen Ebenen einnehmen.

Der 180-Stunden-Kurs „CNC-Fräsen“, der noch durch einen 180-Stunden-Kurs “CNC-Drehen“ erweitert werden kann, wird von CNC-Lehrkräften des HVCT durchgeführt und von CNC-Lehrkäften der deutschen Partnerbildungsinstitution EBG gecoacht. Die CNC-Lehrkräfte des HVCT wurden nach einem speziellen Trainingsprogramm von GTZ und EBG qualifiziert und für diese industrieorientierte Aus- und Weiterbildung vorbereitet.

Der jetzt in Ho Chi Minh City begonnene Kurs war als Pilotkurs für ursprünglich 10 Teilnehmer konzipiert. Er musste aber aufgrund des großen Interesses der künftigen Zerspanungsmechaniker auf 15 Teilnehmer erweitert werden. Einen großen Umfang in diesem Kurs nehmen praktische Übungen an der CNC-Maschine ein.

Den Umgang mit der Simulationssoftware am Computer meisterten die jungen Fachkräfte relativ problemlos. Das Einrichten und Bedienen der CNC-Fräsmaschine, die Auswahl der Werkzeuge, das Einmessen und Abarbeiten der Fertigungsaufgabe stellt jedoch eine neue Herausforderung für die jungen Leute dar. Klaus Schilling, CNC-Fachkraft des Europäischen Bildungswerkes, stellt fest: „Nachdem die künftigen CNC-Zerspanungsmechaniker nach zwei Tagen Zurückhaltung in der Weiterbildung aufgetaut waren – waren sie kaum noch zu bremsen.“

Es zeigt sich, dass eine praxisbezogene Aus- und Weiterbildung, bei der der Nutzen für die berufliche Zukunft erkannt wird, die größte Motivation bildet.

„Ein erfolgreicher Start“, meint auch Geschäftsführer des EBG, Bernhard Beckmann, „für weitere Pilotkurse in den anderen Kooperationseinrichtungen Nha Trang, Thai Nguyen und Hung Yen.“

Zu Anfang waren die Lehrkräfte der vietnamesischen Partnereinrichtung und zum Teil deren Schulleitungen bezogen auf diese kostenintensive, an den Industrieanforderungen orientierte Weiterbildung, skeptisch. Die Motivation der künftigen Fachkräfte und deren Erfolg bei der Meisterung der Anforderungen der Unternehmen wird sie weiter überzeugen. Dabei wird den jungen künftigen CNC-Fachkräften nichts geschenkt. Am Ende der Ausbildung beim HVCT steht eine Prüfung, die sich an den Prüfungsanforderungen der deutschen Industrie- und Handelskammern (IHK) orientiert.

Dieses Prüfungssystem soll zusammen mit der deutschen AHK in Vietnam weiter ausgebaut werden. Dies kann die weltweite Anerkennung der Abschlüsse über das Netzwerk der deutschen AHK´s in mehr als 120 Ländern erleichtern. Damit kann die Weiterbildung eine Eintrittsvoraus-setzung für eine Tätigkeit in international tätigen Industrieunternehmen, nicht nur in Vietnam, sein.

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