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Internationale Berufsbildungskonferenz in Hanoi

Erster Vietnamesischer Berufsbildungsbericht “Wichtiger Meilenstein für deutsch-vietnamesische Zusammenarbeit”

Michael Wiechert – BIBB

BIBB-Präsident Esser hat auf einer internationalen Berufsbildungskonferenz in Hanoi (10.-11. Oktober 2012) die Bedeutung wissenschaftlicher Forschung und valider Daten für die Planung, Implementierung und Evaluierung von Berufsbildungssystemen betont. Mit der Präsentation des ersten vietnamesischen Berufsbildungsberichts, an dessen Erstellung das BIBB beratend mitgewirkt habe, durch das Nationale Institut für Berufsbildung (NIB) in Hanoi, sei nun ein wichtiger Meilenstein erreicht und die Grundlage für eine Weiterentwicklung der deutsch-vietnamesischen Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung geschaffen. Der BIBB-Präsident stellte zudem in seiner Rede die Erfolgsfaktoren einer wirtschaftsnahen Berufsbildung heraus.

Auf einer internationalen Berufsbildungskonferenz des vietnamesischen Ministeriums für Arbeit, Soziales und Invalide (MOLISA) und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Hanoi haben Mitte Oktober rund 250 Expertinnen und Experten aus 14 Ländern der ASEAN-Region Strategien zur Einführung und Umsetzung wirtschaftsnaher Berufsausbildungs-systeme diskutiert.

Vor dem Hintergrund einer geplanten Einführung eines gemeinsamen Arbeitsmarktes in der ASEAN-Region bis zum Jahr 2015 betonten der vietnamesische Vizepremierminister Chuyen und Arbeitsministerin Phi in ihren Eröffnungsreden die zunehmende Bedeutung der beruflichen Aus- und Weiterbildung in Vietnam. In der vietnamesischen Entwicklungsstrategie 2020 werde der Qualifizierung von beruflichen Fachkräften eine bedeutende Rolle zugeschrieben.

BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser stellte in seiner Keynote zum Thema “Cooperation with the Business Community” die bedeutsamsten Erfolgsfaktoren für die Einführung und Umsetzung wirtschaftsnaher Berufsausbildungssysteme am Beispiel der dualen Berufsausbildung in Deutschland heraus: die enge Kooperation von Staat und Wirtschaft, die Verbindung von theoriegeleitetem Lernen in der Schule und der praktischen Ausbildung in Betrieben, die sich an realen Arbeitsprozessen orientiert, die Bedeutung von national gültigen Berufsbildungsstandards, die Qualifizierung des Berufsbildungspersonals und eine institutionalisierte Berufsbildungsforschung.

“Ein nationaler Berufsbildungsbericht ist eine notwendige Grundlage für die Planung, Implementierung und Evaluierung von Berufsbildungssystemen”, so Esser. Mit der Präsentation des ersten vietnamesischen Berufsbildungsberichts durch das nationale Institut für Berufsbildung in Hanoi, an dessen Erstellung das BIBB beratend mitgewirkt habe, sei nun ein wichtiger Meilenstein erreicht und die Grundlage für eine Weiterentwicklung in der Zusammenarbeit zwischen dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und den vietnamesischen Partnerorganisationen geschaffen.

Die Zusammenarbeit Deutschlands mit den Ländern Südostasiens im Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung geht bereits auf eine lange Tradition zurück. Der prosperierende Arbeitsmarkt in der ASEAN-Region, auf dem rund zwei Milliarden Menschen beschäftigt sind, wächst im Durchschnitt um knapp fünf Prozent pro Jahr.

Weitere Informationen zur internationalen Berufsbildungskonferenz in Hanoi unter

http://www.bibb.de/de/62423.htm

http://www.regional-tvet-conference-vietnam.org/

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